Altstadtwanderung der besonderen Art oder "dem Drigges sing Kölle"
  Dat Jupp-Schmitz-Plätzchen
 
 
           Dat  "Jupp-Schmitz-Plätzchen"

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Nach einigen Verzällchern und ein paar leckeren Kölsch spazieren wir auf unserem Weg dieser „Ubierigen“ Wanderung zu einem Plätzchen. Dort begegnen wir einem weiteren Mitglied "des" urkölschen Adels.

Jupp Schmitz!

Gerne gehe ich an dieser Stelle auf die Entstehungsgeschichte dieses Namens ein. Nicht die von Jupp. Das sollte klar sein, denn er ist die kölsche Inkarnation von Josef.

Nein: Ich meine den Namen Schmitz!

Und das soll damals so gekommen sein:

Als die römischen Cäsaren und deren Legionäre zurzeit des Oppidum Ubiorum (Vorgängername des heutigen Köln) herrschten, haben sie mit Unterstützung des germanischen „ur-Völkchen“ Ubier, den für diese Siedlung uns heute so bekannten urbanen Grundstock gelegt.


Damit war aber eine, nennen wir es "Gegebenheit", verbunden. Und zwar so:
Kein römischer Legionär durfte sich mit einem Ubiermädchen einlassen. Natürlich auch umgekehrt...

Das war strengsten verboten. Legionäre hatten einen 25- jährigen Söldnerdienst abzuleisten… Und nur das! Da durfte keine Zeit für Liebeleien und Sehnsüchte übrig bleiben. So war das Ziel.

Aber!

Es gelang den beteiligten Personen „einmal“ mehr, diese Vorgabe zu ignorieren und das System zu überlisten. Wo die Liebe hinfällt.

Gab es danach „ungewollten“ Nachwuchs, brauchte dieser einen Namen. 

Anmerkung: Wir haben in der Vergangenheit, im sprachgebrauchlichen Sinn für „unter diesen Umständen geborene“ Kinder noch den Begriff des ** "Bastard“ gekannt. Leider!

Die Herkunft des Wortes ist ungeklärt. Mittelhochdeutsch bast(h)art, altfranzösisch **bastard, bedeutete ursprünglich ‚rechtmäßig anerkannter außerehelicher Sohn eines Adligen. Die Bezeichnung Bastard betraf vor allem Söhne, die mit Frauen niederen Standes gezeugt wurden, mit denen der adelige Vater in der Regel nicht verheiratet war. Bastarde behielten im Abendland normalerweise den Stand ihrer Mutter und hatten keinerlei Privilegien.

Im Oppidum Ubiorum wurde dieses Wort (Bastard) nicht benutzt... Man(n) nannte diese Neugeborenen: „Schmitzens“.

Ist das nicht merkwürdig? Ein klares Anzeichen für diese „Legende“ ist die Tatsache, dass 0,1% aller vergebenen Namen im Rheinland auf Schmitz oder Schmidt fallen. Hättest du das gewusst?

Kein anderer Name hat einen vergleichbaren Anteil in der Bevölkerung. Da ist es doch einmal mehr wunderschön anzusehen, wie sich der Name Schmitz hier in Köln und weit darüber hinaus etabliert hat. Geh mal in "Martinsviertel". Direkt neben der Kirche Groß-St. Martin steht die "Schmitz-Säule" und ein weiterer Beweis für diese These.


Ok! Jupp Schmitz war und ist (immer noch) ein "ur"-kölsches "Unikat".

Er wurde 1901 in Köln geboren, wo er auch 1991 verstarb. Jetzt ruht er auf dem Melatenfriedhof.

Die neunzig Jahre dazwischen haben einen außergewöhnlichen Menschen hervorgebracht.

Jupp war ein Musikkünstler. In Kölle säht man och "Krätzchensänger". Der gemeine Deutsche würde ihn Schlagersänger nennen.

Davon halte ich aber überhaupt nichts.

Jupp Schmitz war ein Original mit Alleinstellungsmerkmalen! Er hatte eine perfekte Ausbildung zum Pianisten. Vor dem 2. Weltkrieg war sein berufliches Leben eher unspektakulär. In Zeiten der Kinoanfänge begleitete er schon mal einschlägige Stummfilme mit seinem Können als Pianist... 

Erst in den Jahren nach dem Weltkrieg, erlaubten die Alliierten wieder Karnevalsumzüge und musikalische Auftritte. In dieser Zeit hat er, so möchte ich es gerne formulieren, den Kölnern aufs Maul geschaut. Mit einer Vielzahl von heute noch sehr bekannten Kompositionen hat er sich in die Herzen der Menschen, insbesondere in die der Rheinländer gesungen.

Wer kennt es nicht?

Wer soll das bezahlen

wer hat das bestellt

wer hat soviel Pinkepinke

wer hat soviel Geld...

oder 

es ist noch Suppe da

wer hat noch nicht wer will noch mal

wer hat noch nicht...


Und nach über 60 Jahren halten sich die Evergreens von Jupp Schmitz wie neugeboren...




Hier mit den "Pluckte Finken-Gruppe" unterwegs




Reiner und Rita von "Jochens Geburtstag" sind  angetan von Jupp Schmitz´ Ausstrahlung...



Die Geburtstagsgruppe von "Jochens Geburtstag"



Wegen seines markanten Oberlippenbartes wurde er von den Kölnern liebevoll „Schnäuzer“ genannt.
 

Auf dem Jupp-Schmitz-Plätzchen steht seit 1994 ein vom Bildhauer **Olaf Höhnen geschaffenes Denkmal, dass Jupp am Klavier sitzend darstellt. Mit "so einem" Klavier wurde er zu Karnevalszeiten auf die Bühne geschoben... geil!

Der Platz an der Ecke der Marspfortengasse und der Salomonsgasse auf dem das Denkmal steht, wurde kurz nach 1994 in Jupp-Schmitz-Plätzchen getauft.



Brigitte mit Jupp... Schön!


**Olaf Höhnen war ein deutscher Bildhauer, Grafiker und Maler. Er wurde 1933 in der Eifel geboren und lebte zuletzt in Frechen bei Köln wo er am 5. März 2009 verstarb. Er ist u.a. auch für die am alten Rathaus angebrachten Figuren von Johann-Maria Farina, die des Nobelpreisträgers Heinrich Böll und dem Komponisten Max Bruch verantwortlich.


Anke und Drigges vor dem Jupp-Schmitz-Denkmal von Olaf Hönen.

 
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