Pluckte Finken ** und Halve Hahn in Köln
oder
Eine Spedition auf Reisen
Am Samstag, den 27. Oktober 2012 hatte sich aus dem Norden Deutschlands ein für mich ganz besonderer Besuch angekündigt. Aus Bremen-Obervieland sollte die Kölner Altstadt mit netten Besuchern bereichert werden. Obervieland liegt als einer der zahlreichen Ortsteile ungefähr 5 km südlich von der schönen Bremer Altstadt.
Ein Teil der Besucher war das Geschwisterpaar Jens Haverland und Petra Djuren. Sie betreiben seit vielen Jahren im Hafengelände des Bremer Neustädter Hafens die internationale Spedition CARGOMAR. Beide Geschwister haben mit Peter Buuck, Jasmin Voigt und Ute Ehlert weitere Mitarbeiter ihrer Fa. zu dieser Kölschtour begeistern können. Norddeutsche Gründlichkeit… Schön!
Vor etwa 20 Jahren besuchte Jens als „junger Mann“ die Firma Magnat, seinerzeit noch mit Firmensitz in Köln-Rodenkirchen. Somit war eine „vorbereitende“ Leidenschaft für Köln „im Prinzip“ schon geboren.
Das war 1992.
In diesem Jahr lernte Jens über die Fa. Magnat Brigitte Konrad kennen. Sie spielt die Schlüsselrolle dieses Besuches. Brigitte Konrad ist die „eigentliche“ Gastgeberin des heutigen Ausfluges(!)
Und sie kennt mich…Schön!
„Was hältst Du von der Idee, einmal mit einigen „Bremern“ eine Altstadtwanderung durch Köln zu organisieren“, fragte mich Brigitte vor etwa einem halben Jahr, nachdem sie mir einmal mehr „kölsche“ Unterstützung geleistet hat!
Meine Leidenschaft für Köln und netten Menschen aus dem hohen Norden Deutschlands war schnell einmal mehr entfacht. Es galt nur noch einen gemeinsamen Termin zu finden. Am 27. Oktober 2012 war es endlich soweit. Fünf(!) Bremer hatten sich angekündigt. Ich wollte alles geben. Zumal ich mich gegenüber Brigitte Konrad, die mich fortwährend mit meinen Kölnrecherchen unterstützt hat, verbindlich zeigen wollte.
Jens, Petra und Brigitte kennen sich zwanzig Jahre. Gemeinsam sind sie in den vergangenen Jahren durch Höhen und Tiefen gegangen und konnten so, neben ihrer gemeinsamen Arbeit, eine wunderbare Freundschaft(!) entwickeln. Ich hatte bei der Begrüßung in Köln schnell erkennen können, welche Verbundenheit hier zugegen war. Ein prima Erlebnis.
Damit aus dem Bremer Besuch gleichzeitig ein „Firmenverbindungstreffen“ werden konnte, brachte Brigitte Konrad ihrerseits fünf Kollegen mit.
Der Tag wurde schön, wunderschön!
Von Anfang an gab es nur lächelnde Gesichter in freudigster Erwartung auf eine „geile“ Kölner Zeit.
**Bei Pluckte Finken handelt es sich um ein beliebtes Seefahreressen das aus einem Eintopf auf der Grundlage von weißen Bohnen, gestreiftem geräucherten Speck, Möhren, Kartoffeln, Äpfeln und Birnen besteht.
Das sind die Teilnehmer unseres Spazierganges:

Von links nach rechts:
Ute Ehlert, Petra Djuren, Jasmin Voigt, Brigitte Konrad, Jens Haverland, Andreas Schmitz, Tamara Kern, Peter Buuck, Sven Guetzlaff,
Andreas Kablau (Drigges)
Oh, Pardon
Sonia Baum fehlt auf diesem Bild. Sie war für das oben gezeigte Bild die Fotografin. Deshalb das Ganze noch einmal. Sie war ja auch dabei! Also im Bild unten, ganz rechts steht Sonia...
...dieses Mal ohne mich…

Kurz nach diesen Aufnahmen haben wir gesungen. Alle! Erinnert ihr euch?
♫ ♪ ♪ ♫
♫ ♫ ♪ ♪ ♫
Wer soll das bezahlen
wer hat das bestellt
wer hat soviel Pinkepinke
wer hat soviel Geld... ♫ ♪ ♪
Ach so! Wer mit mir eine „Dem Drigges sing Kölle-Tour“ durchführt, muss eins wissen: Es gibt gegen Ende des Spazierganges ein Quiz. Immer! Also aufgepasst. Es ist sooo schön!
Und immer wieder eine Special Edition. Das muss sein!
An der Stelle möchte ich etwas verraten: Tamara hat auch einen Preis gewonnen...

Natürlich wurden auch verschiedene Kölschsorten getrunken. Ute und Sonia im Gilden im Zims. "Strahlkraft pur"

Von links:
Jasmin, Peter und Andreas beim „Klönen“, pardon Verzällen…
Jens und Sven geniessen ihr Kölsch
Sonia ist gebürtige Chinesin.

Sie lebt seit vielen Jahren mit ihrer Familie in Deutschland und spricht perfekt deutsch… ich wollte einmal... zweimal(!) ihren „chinesischen Namen aussprechen?! Xianjung.
„Mein“ chinesisch braucht einfach mehr Zeit. So ist es schön, dass Xianjung von allen Sonia genannt wird. Besonders für mich…
Denn ich bin wirklich kein Sprachentalent, leider!
Brigitte Konrad und ich holten unsere Gäste aus Bremen im Hotel Mercure im Severinshof ab.
Dieses empfehlenswerte Hotel liegt sehr günstig und nur wenige Fußminuten von der Kölner Altstadt entfernt.
Wir hatten strahlenden Sonnenschein. Geil. Es war zwar etwas kalt, aber unsere Bremer Gäste waren perfekt gekleidet… Nun ging es endlich los.
Unsere erste Anlaufstelle sollte das „Gaffel am Dom“ sein. Hier hatte ich einen Tisch für uns reserviert. Dort sollten auch die Kollegen von Brigitte zu unserer Gruppe zustoßen.

Jens hatte auch Kohle zum Verbraten mitgebracht. Ideale Voraussetzungen…

Darüber konnte auch Ute kräftig lachen…
Heute sollte also alles kostenlos sein…
♫ So ein Tag, so wunderschön wie heute, so ein Tag, der sollte niiie vergeh´n… ♫

...et Tamara, eine Kollegin von Brigitte, hatte allen Grund ihr schönstes
Lächeln zu zeigen.
Im Gaffel am Dom hatten wir keinen Köbes sondern eine **Köbine.
**Das ist ein weiblicher „Köbes“. Wir wurden vorzüglich verwöhnt. Also „Jemand“ der in einem Brauhaus Getränke und Essen serviert. Sie verstand ihr Handwerk. Alles passte perfekt.
** In Kölner Brauhäusern nennt ein Gast die „Bedienung“ Köbes. (Bedienung ist in Kölner Brauereien ein „Unwort“ das es niemals zu Verwenden gilt) Das ist in Köln so.
Wer etwas mehr darüber erfahren möchte, blättert mal auf meine Seite „Zappesdiplom"
Nachdem wir uns im Gaffel bei einigen Kölsch und „Antialkoholika“ (Anm: Andreas Schmitz wollte nicht zu schnell abstürzen) etwas näher kennengelernt und gestärkt hatten, wollten wir unseren Spaziergang starten.

Brigitte und Jens halten nette "Verzällcher"
Ach so. Der Name Schmitz! Endlich hatte ich einmal „kölschen Adel“ dabei. Andreas Schmitz
Also: Gerne erzählte ich die „Entstehungsgeschichte" des „Namens“ Schmitz… Andreas war begeistert. Diese (seine) Namensentstehung war ihm zu meiner Freude völlig unbekannt. Wer es genauer wissen möchte, schaut mal auf meiner Homepage „Eine 1968er Klassetour“ rein. Dort ist der bebilderte Nachweis im Kapitel „Martinsviertel“ zu lesen…
Es gab soviel zu erzählen. Mit jedem Ort war natürlich eine Geschichte verbunden.
Besonders unsere Sonia forderte mich… Schön! Bei dem Wetter. Und dann auch noch ständig ihr "Apfelsaft"...Liebe Sonia 
Ich musste auch einmal passen. Wir standen vor dem Historischen Rathaus. „Welche Bedeutung hat dieser Balkon da oben“? Ahem!? Nun gut. Dieser Frage werde ich bei Zeiten einmal nachgehen. Man(n) weis ja nie. Nicht noch mal!
Wegen der noch offenen Frage über die Nutzung/Hintergründe des Balkons am Kölner Rathaus habe ich, schneller als erwartet, eine Nachricht von KölnTourismus erhalten:
„Sehr geehrter Herr Kablau,
dieses Balkönchen führt eine anonyme Existenz. Es ist zwar „sehbar“, allerdings können Sie meines Erachtens nirgendwo etwas darüber nachlesen. Vom Hörensagen weiß ich, dass es in diesem übriggebliebenen Nachkriegsbauteil (Fassade) eingebaut wurde, als Zitat eines älteren Balkons von einem anderen Fassadenteil, welches im Krieg ebenso zerstört wurde".

Für Jasmin hatte ich mir etwas Besonderes überlegt.
Sie war die jüngste „Bremerin“.
Also, wer so eine weite Reise nach Köln macht, bekommt eine kleine Belohnung. Ich hatte ihr ein Kölschglas mitgebracht. § 2 des kölschen Grundgesetzes… Nah?

Et Frau Konrad, unsere "heimliche" Gastgeberin, mit dem Drigges. Strahlemännchen…
Andreas Schmitz wollte mit uns zur „*Stina“ und zu „*dr Tant“.
Gerne habe ich meinen Besuchern den „Willi-Ostermann-Platz“ gezeigt. Hier kann man diese *Figuren am Willi Ostermann-Brunnen bewundern. Wilhelm „Willi“ Ostermann wurde vor allem in seiner Heimatstadt Köln als Komponist von Heimat- und Karnevalsliedern in Kölscher Mundart bekannt. Er prägte das musikalische Leben Kölns Ende des 19ten bis Anfang 20zigstes Jahrhundert. Ein bis heute bekanntes Lied ist: Kölsche Mädcher künne bütze... (Kölner Mädchen können küssen)!
Nachdem wir am Jupp-Schmitz-Plätzchen gesungen haben, sind wir zum Farina-Platz zu einem Schmuckstück von Anneliese Langenbach spaziert. Hier konnten wir den in Terrakotta gefertigten Frauenbrunnen bewundern.
Glücklicherweise kam auch unsere Kölschkultur nicht zu kurz…
Wer mein Quiz „bestehen“ wollte, musste sich mit dem Thema Hopfen und Malz auseinandersetzen.
Ich hatte als 1. Preis für den Gewinner meines Rätselratens ein Heft von meinem Kölschbraukurs aus der Sicht eines „Brauerlehrlings“ mitgenommen. Schauen wir mal, wer den gewonnen hat…
Es ist Quiztime: Andreas, Ute und Sonia geben alles…
Ach so, das Glas rechts neben Sonia mit dem “Apfelsaft“ ist kein schales Kölsch… es ist tatsächlich gepresster Apfel! Ich konnte Sonia nicht überreden...

Liebe Sonia… Kölsch ist wirklich lecker. Eeehhs schmähekt… Prost! 

Tamara ist hoch konzentriert…

Jens war wirklich ambitioniert. Aber…

Geschafft. Die Anspannung löst sich. Ich habe mich wirklich gefreut, wie engagiert alle Besucher meine Fragen angenommen hatten. Peter und Andreas relaxen. Sonia braucht noch etwas... Chinesisch?

Fast könnte man(n) meinen, Brigitte würde ihren „Heimvorteil“ nutzen. Noch einmal drüberschaun... Grins…
Tja, so sehen Gewinner aus. Strahlung(!) pur.
Gewonnen!
Leider sind Jens Ambitionen nicht in Erfüllung gegangen… und dann auch noch Frust mit dem Telefon...
...zweiter Platz!
Das konnte Brigitte nun wirklich nicht zulassen. Der Gewinn sollte und musste nach Bremen. Mit einen wunderschönen Lächeln im Gesicht übergab sie ihren Gewinn an Jens weiter.
So ist es schön. Freundschaft pur.
Ich gratuliere ihr Lieben. So ein schöner Tag.
Gemeinsam gingen wir zum Abschluß an den Rhein zu den Landungsbrücken. Hier haben wir den Abend ausklingen lassen.
Ich habe meine Besucher noch bis zur Hohe Straße begleitet. Danach haben wir uns getrennt.
Tschööhö…
Von hier aus sende ich noch einmal herzliche Grüße nach Bremen und Köln. Ich hatte einen wunderschönen Tag mit wunderschönen Gästen. Alles Gute für Euch. Für Anregungen und Ergänzungen habe ich immer ein Ohr…
Hallo Jens, hallo Petra
ich bin ziemlich sicher, dass ich in naher Zukunft mal nach Bremen zu einem Gegenbesuch auftauchen werde…
Dann heißt es:
Halve Hahn und Pluckte Finken in Bremen
oder
Drigges auf Reisen 

Das wäre doch was, oder?