Treffpunkt Kölner Dom. Bevor es dann gemeinsam durch das historische Köln
ging. Wir hatten einen Spaß im April 2011.
Es ist ein wirklich gelungenes Treffen einiger 1968er aus der ehemaligen Martin-Luther-Schule in Wesseling gewesen.

Damals:

Unser Klassentreffen 2008 in Wesseling
Aus meiner Sicht ist die Vielfalt das Besondere an solchen Spaziergängen. Es war mir ein Vergnügen, die unterschiedlichen 1968er Themen mit diesem Spaziergang noch einmal aufleben zu lassen.
Es ging um Kölsch und Kölner, Imis und Pimocke, Römer und deren Nachfahren "Schmitz", die Fooderkaat, ene Köbes, sowie Zappes & Co.
Natürlich entstand, wie von "Zauberhand" gemacht, eine ausgeprägte und unkaputtbare Gemütlichkeit mit den 1968zigern.
Klasse!
Kölsch-Kultur im Sion

Ach so! Es konnte nicht ausbleiben, dass ich mich in mit dem Thema Bierbrauen beschäftigt habe und so das eine oder andere "Obergärige" bei mir zuhause gebraut wurde. Mmm... Lecker.
Im Anhang meines Buches schreibe ich aus der Sicht eines Bierbraulehrlings über das Bierbrauen zuhause. Es ist quasi ein einfaches und nachvollziehbares "Koch- oder auch Backrezept" zum Bierbrauen entstanden. Lohnenswert wie ich meine! Einen ersten Überblick kannst du auf meiner Seite "Bierbrauen einmal anders" gewinnen.
Im Zuge meiner Wanderungen erzähle ich unter Anderem über die Geburt der Colonia (Köln) durch die Römer, über die Entstehung des Namen Schmitz und wer Jupp Engels war.

Hier bin ich mit Verwandten im Pfaffen-Biergarten auf dem Willi-Ostermann-Platz.
In drei Kapiteln erzähle ich über die Entstehung des Kölner Dom und verschiedene, geschichtlich interessante, typisch kölsche Ereignisse.
Die Archäologische Zone im Bereich der Judengasse ist ein größeres Kapitel. Die Martinsinsel wird dem Besucher und Leser näher gebracht. Hier erfährt man u.a., dass bis vor etwa 1000 Jahren der Rhein da floss wo sich heute der Heumarkt und Altermarkt befindet. Wenn in diesem Bereich gebuddelt wird, findet man immer mal wieder Reste von alten römischen und frühmittelalterliche Hafenanlagen. Hättest DU das gewusst?
Insgesamt besuche ich (falls gewünscht) sechs Brauhäuser und erzähle ein wenig über deren Geschichte. Einige Geschäftsleitungen der Brauhäuser haben mich beim Schreiben meines Buches tatkräftig mit Informationen unterstützt und mir dabei erlaubt schöne Fotos zu schießen und sie zu veröffentlichen.
Beispielsweise erzähle ich, was es im Mittelalter bedeutet hat, wenn Jemand etwas "auf dem Kerbholz" hatte.
Wir spazieren auch zum Willi-Ostermann-Platz und besuchen dort de Tant. Im Biergarten vom Pfaffen-Brauhaus erwarten uns leckere Kölschgenüsse. Von hier aus sieht man auch auf den wunderschönen Brunnen.
Wir schauen uns auf dem Eisenmarkt beim Hänneschen-Theater um. Du hörst Geschichten von Johann Winter, den Erfinder von Tünnes und Schäl.
Tünnes und Schäl...
...haben einmal mehr Besuch aus dem Hunsrück. Zwischen den beiden hier ansässigen Protagonisten siehst du Conny mit ihrem Mann Roger. Beide genießen das schöne Wetter in der Kölner Altstadt.
Selbstverständlich sind wir auch bei
Willy Millowitsch. Sein Vorfahre, Franz Millewitsch aus Köln Deutz war übrigens DER Puppenspielerkonkurent von Johann Winter. Als zwischen den Beiden ein Streit entbrannte, erdachte sich Johann Winter die Figur des Tünnes... wer hätte das gedacht?
Conny ist beim Altmeister in festen Händen...
Ich beginne meine erste Kölschrast immer im Brauhaus Sion...
...bereits im Jahr 1259 wird dieses Haus unter dem Namen „Guitleith“ im Mittelalterlichen Grundbuch erwähnt. Im frühen Mittelalter wurden hier das damals übliche „Gruitbier“ und später das „Keutebier“ gebraut. Es handelt sich beim „Gruitbier“ um ein „Bier“, das aus Kräutern**, Malzextrakt, Honig und natürlich bestem Brauwasser bestand.
**z.B. Rosmarin, Eichenrinde und Schafgarbe
Die Brauer entnahmen das Brauwasser aus einem Brunnen, dem so genannten Pütz**, der direkt hinter dem Haus lag. Der Name Pütz ist übrigens nach Schmitz der häufigste Nachname in Köln.
**Aus dem französischen puits = Brunnen, Grube, Schacht
Das Brauhaus Sion wurde aufgrund seiner Nähe zum Dom bis 1936 „Dombrauerei“ oder auch „Dombräues“ genannt (1936 wurde der Name an die damalige Hirsch- Brauerei abgegeben). Anfang des 20. Jahrhunderts erwarb der Brauer Jean Sion das ursprüngliche Brauhaus und setzte hier die Brautradition seiner Familie fort. Er machte das Haus zu einem der beliebtesten Treffpunkte in der Altstadt...
...bevor wir jetzt gemeinsam in dieses Brauhaus gehen, sollten wir sinnvoller Weise eine kleine Exkursion machen und uns mal theoretisch mit einem Köbes beschäftigen.
Wer oder was „is en Köbes“?
In Kölner Brauhäusern wird man vom Köbes bedient. „Köbes“ als Vorname ist die kölsche Form von Jakob. Dieser Name ist im Rheinland häufig zu hören. Ein Köbes muss aber nicht zwangsläufig Jakob heißen. Das wirst du schnell erkennen, wenn du in die „Gesichter“ derselben schaust. Köln ist auch diesbezüglich eine Multikultistadt! Im Verlaufe meiner Lektüre wirst du darüber noch einiges lesen. Es gibt eine Vielzahl von Erklärungen wie diese typisch kölsche Namensgebung ursprünglich einmal entstanden sein könnte. Das wäre ein eigenes Kapitel wert. Das lassen wir jetzt. Eins ist aber unstrittig. Der Köbes ist im übertragenen „hochdeutschen Sinn“ ein Kellner! Jemand, der einem in einem Gasthaus die Getränke und die Speisen an den Tisch bringt...
Die Martinsinsel
An dieser Stelle machen wir eine kleine Zeitreise in das 4. Jahrhundert. Damals wurde an dieser Stelle die etwa 25 ha große Rheininsel besiedelte. Mit der immer stärker werdenden Bebauung und Veränderung der natürlichen Uferstrukturen versandete der ehemalige Rheinarm im Bereich des heutigen Heumarkt/Altermarkt etwa im 2. bzw. 3. Jahrhundert. Um die Flächen für die Menschen noch besser nutzen zu können, wurde der Bereich zwischen Ufer und Insel etwa am Ende des ersten Jahrtausends von Menschenhand aufgefüllt. Über die Jahre sind die „Geländevoraussetzungen“ für den Bereich des heutigen Altermarkt und Heumarkt entstanden. Tja, damals...
Wer hätte es gewusst, wenn man heute hier spazieren geht? Es gilt einmal mehr: Wer in diesem Areal Löcher buddelt, der findet zielsicher altertümliche römische Hafenanlagen oder Mauerreste, die auf den Zustand in 2. und 3 Jahrhundert hinweisen.
So wurde nach und nach aus dieser „Rheininsel“ das heute so bekannte Kölner Martinsviertel.

Der damalige „Rheininselmittelpunkt“ wird seit einigen Jahren durch eine aus altertümlichen Steinen gemauerte Säule dargestellt. Hier findet man auch den Beweis, wie der Name "Schmitz" entstanden ist...

...es ist die bekannte „Schmitzsäule“. Du erinnerst Dich? Hier findest Du auf einer der Tafeln den schriftlichen Beweis dieser These. Brauchtumspflege…
1956 kaufte ein Architekt namens Jupp Engels ein durch Kriegszerstörung brach liegendes Grundstück am (1) Alter Markt 24. Dort errichtete er ein Haus, das den früheren Namen „Em Hanen“ erhielt.
Es gelang ihm, das sich die Gestaltung elegant in die bisherige Baustruktur einfügte. Nach seinem Tod 1991 verlieh man Jupp Engels dafür den Kölner Architekturpreis(!) Das Gebäude wurde 1986 sogar unter Denkmalschutz gestellt(!)
Ach übrigens: Auf der Gebäudevorderseite, oben am Giebel, erkennt man auch den „Kallendresser“. Auf der Gebäuderückseite im Brigittengässchen steht Tünnes und Schäl. Hier schließt sich der kulturelle Kreis…
(1) Bei den Ausschachtungsarbeiten auf dem Grundstück wurde neben den Resten einer römischen Hafenmauer ebenfalls ein mittelalterlicher Torbogen gefunden. Schnell hatte Jupp Schmitz eine Idee. „Mit diesen Steinen sollte ein Denkmal entstehen“, ließ er verlauten. Die „Schmitz-Säule“. Seit 1967 steht die 4,50 m hohe Stehle an dieser Stelle. Es gibt „wissenswertes“ nachzulesen. Jede Anmerkung für sich ist „historisch“ wertvoll…
… und einmal mehr bekommst du wunderschöne Eindrücke der hiesigen Lebensart. Ist das nicht „kölsche“ brauchtumspflege vom Feinsten?

Gemütlich verweilen die Besucher auf diesem kleinen Fleckchen Erde.
Irgendwo zwischen der Schmitz-Säule und der imposanten Kirche Groß St. Martin lässt es sich einmal mehr gut aushalten…
Beinahe täglich malen und skizzieren hier junge wie alte Künstler. Diese wunderschöne Kirche steht dabei im Mittelpunkt. Es ist ein schöner Anblick, den Menschen hierbei zuzusehen.
Wie hoch ist der Schaum auf einem hu jezappten Kölsch?
Am Ende des Spazierganges mache ich mit den Teilnehmern ein Quiz. Der Gewinner erhält vom Letztplazierten ein frisch gezapftes Kölsch.
Bärbel
und Alfons im
Brauhaus Früh. Prost ihr Lieben.